Schneidebrett ist nicht gleich Schneidebrett

Lange hieß es, dass Schneidebretter aus Holz unhygienisch wären. Dies ist bei richtiger Anwendung aber keineswegs der Fall, da Holz antibakterielle Eigenschaften aufweist.
Gerade nach den Schneiden von rohem Fleisch sollte das Schneidebrett jedoch mit einem sauberen Tuch oder Schwamm und heißem Wasser abgewischt werden. Nach dem Gebrauch sollte das Schneidebrett stets gut abtrocknen können, da Keime Feuchtigkeit brauchen.

Zur Lagerung empfiehlt es sich, das Schneidebrett auf die Kante zu stellen, da dies einem Verziehen des Brettes vorbeugt. 


Die Unterschiede: Längsholz und Stirnholz

Man kann Schneidebretter unterschiedlich herstellen; entweder aus Längsholz oder aus Stirnholz, auch Hirnholz genannt.
Schneidebretter aus Längsholz können aus einem durchgängigen Stück Holz bestehen. Da breite Holzstücke aber zum Verziehen neigen, werden Längsholz-Schneidebretter normalerweise aus mehreren Holzleisten zusammengeleimt. Da Längsholz-Schneidebretter in der Herstellung weniger aufwendig sind als Stirnholz-Schneidebretter, sind diese kostengünstiger. Zwar lassen sich durch die Kombination von verschiedenen Holzarten auch sehr ansprechende Muster legen, die Vielfältigkeit ist aber limitiert.
Ein Nachteil vom Längsholz ist, dass das Messer die obersten Holzfasern durchschneidet. Dadurch kann das Messer abstumpfen (aber immer noch weniger, als bei Schneidebrettern aus Glas), und die Oberfläche sieht schnell zerschnitten aus.
Bei Stirnholz gleitet das Messer zwischen die stehenden Holzfasern. Das Messer bleibt dadurch länger scharf und schneidet angenehmer über das Holz. Auch beim Design ist das Stirnholz-Schneidebrett klar der Gewinner - es gibt nahezu unendliche Möglichkeiten. Der höhere Preis erklärt sich dadurch, dass bei einem Stirnholz-Schneidebrett immer zusätzliche Arbeitsschritte anfallen. Das Brett wird nach dem ersten Verleimen noch mal quer in Streifen geschnitten, dann werden diese Streifen um 90° gedreht - damit die Holzfasern nach oben zeigen - und anschließend ein weiteres Mal verleimt. Für das erneute Hobeln des Stirnholzes bedarf es weiterer Arbeitsschritte und einer hochwertigen Messerwelle; andernfalls kann es zu unschönen Ausrissen führen. 
Am Ende wird der Mehraufwand aber mit einem wunderschönen und einzigartigen Schneidebrett belohnt. 

Gefräste Saftrille

Praktische Griffmulden

Optionale Gummifüße

Finish aus Öl und Wachs

Aufbewahrung und Pflege

Es sollte selbstverständlich sein, dass ein verleimtes Brett nicht in die Spülmaschine gehört. Auch darf es nicht im Wasser liegen gelassen werden.
Man reinigt ein Holz-Schneidebrett zügig unter fließendem Wasser oder einfach mit einem Tuch bzw. Schwamm. Es ist von Vorteil, beide Flächen gleich zu behandeln - wenn die Oberseite abgespült wird, sollte man auch die Unterseite abspülen. Das nasse Brett bitte nicht einfach flach auf der Arbeitsfläche lagern, sondern auf die Kante des Schneidebretts stellen. Dadurch werden Ober- und Unterseite gleichermaßen von Luft "umspült". Andernfalls kann es zum Schüsseln (also zum Wölben) des Brettes kommen, was sich jedoch wieder aufheben sollte, sobald das Brett wieder auf der Kante gelagert wird.
Außerdem hebt der Einsatz von Gummifüßen das Schneidebrett von der Arbeitsfläche ab, sodass Ober- und Unterseite gleichmäßig von Luft umspült sind. Wenn Gummifüße gewünscht sind, kann dies einfach bei der Bestellung ausgewählt werden.

Alle Schneidebretter sind geölt und gewachst. Zur Verwendung kommen rein biologische Mittel des Herstellers Contura. Wer einmal über eine mit Öl und Wachs behandelte Holzoberfläche gefühlt hat, weiß, warum gerade diese Arbeitsschritte in der Fertigung so begeistern. Das Öl dringt ins Holz ein und verhindert, dass das Holz Wasser zieht. Das Wachs gibt der Oberfläche noch mal zusätzlich ein geschmeidiges Finish.

Mit der Zeit kann das Schneidebrett neu geölt werden (Empfehlung: lebensmittelechtes Holzöl von Contura). Je nach Grad der Benutzung kann das Schneidebrett vor dem Ölen auch noch geschliffen werden.

Mit dem richtigen Umgang und ein bisschen Pflege wirst du lange Zeit Freude an deinem Schneidebrett haben.