Unsere Werkstatt ist ein wichtiger Bestandteil unserer Idee: Wir möchten möglichst viel selber machen - das heißt, auch die Möbel und die Inneneinrichtung möchten wir uns selber bauen. Darüber hinaus möchten wir mit der Werkstatt natürlich auch Geld verdienen. Vielmehr kann ich in der Werkstatt dem nachgehen, was ich gerne tue; Geld ist dann nur noch das Abfallprodukt der eigenen Leidenschaft.
Wie ich zum Holz kam
Als Industriemechaniker in der Landmaschinenproduktion hat man erst einmal nicht viel mit Holz zu tun. Wenn ich aber eines während der kräfteraubenden Nachtschichten, die Teil meines Berufes waren, hatte, dann war das Zeit. Die Führungsebene des Unternehmens lag gemütlich im Bett, während ich roboterhaft meiner eintönigen Arbeit nachging. Genau diese Situation erlaubte es mir aber, während der Arbeit stundenlange Vorträge anzuhören - was so nicht möglich gewesen wäre, wären die Vorgesetzten auch zu Nachtschichten verdonnert gewesen.
Einer der Vorträge war "Die geheime Sprache der Bäume" von Erwin Thoma. Dieser Vortrag war ein absoluter Augenöffner und wirkte auf mich wahnsinnig ermutigend, mich mit der Holzbearbeitung auseinanderzusetzen. So baute ich mir in einem winzigen Kellerraum im Haus meiner Eltern meine erste kleine Holzwerkstatt auf. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass mir das Arbeiten mit Holz viel mehr Spaß macht und ich eines Tages eine professionelle Werkstatt haben möchte, in der ich grenzenlos das realisieren kann, was ich mir wünsche.
Da die Räumlichkeiten und die Mittel in der Kellerwerkstatt aber stark zu wünschen übrig ließen und die Ergebnisse auf Grund billiger Werkzeuge teilweise enttäuschend waren - ich hatte aber auch immer sehr hohe Ansprüche -, schwor ich mir, nicht an Geld zu sparen, wenn es um eine neue Werkstatteinrichtung geht.
Die Werkstattmaschinen
Als der Zeitpunkt gekommen war, dass wir ein Grundstück in der Bretagne gekauft hatten und wir unsere zukünftige Werkstatt planten, hieß es für uns, den Mut aufzubringen, tausende Euro für Maschinen auszugeben, von denen wir so gut wie überhaupt keine Ahnung hatten. So braucht es in einer ernst zu nehmenden Werkstatt eine Formatkreissäge, eine Bandsäge, eine Hobelmaschine und etliche weitere teure Maschinen. Aber da ich mir geschworen hatte, bei der Maschinenauswahl nicht zu sparen, entschieden wir uns für neue Maschinen des Herstellers Felder. Ein Grund war, dass in der Nähe ein Ausstellungsraum war und wir uns die Maschinen zuerst angucken konnten. Eine solche Investition sollte schließlich nicht unüberlegt getätigt werden. Damit man sich mal ein Bild machen kann: alleine der Preis der Hobelmaschine sollte inklusive ein paar Extras am Ende 8.000€ betragen. Alles in einem planten wir für die Werkstattmaschinen ein Budget von 20.000€ ein, welches wir auch eingehalten haben. Auch jetzt ist unsere Werkstatt bei Weitem noch nicht fertig. Aber eine Werkstatt wird natürlich ständig ergänzt und ausgebaut.
Nachdem wir die Maschinen dann vom Hersteller abgeholt hatten, mussten wir sie natürlich noch in die Bretagne fahren. Zu unserem Glück passten die Formatkreissäge und die Hobelmaschine gewichts- und größentechnisch so gerade auf unseren Anhänger. Es sollte uns eine 16-stündige Überfahrt bevorstehen, die wir so schnell nicht vergessen...
So überführten wir eigenständig die Maschinen von Deutschland nach Frankreich:
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Prioritäten setzen
Hin und wieder werden wir gefragt, wie wir uns eine solche Werkstatt leisten können. Wenn man mit einer Werkstatt aber auch Geld verdienen möchte, muss man natürlich auch mehr Geld investieren, als wenn man sich rein hobbymäßig eine Werkstatt einrichtet. Außerdem ist es nur eine Frage der Prioritäten, denn in Summe haben wir nicht mehr Geld ausgegeben, als andere auch, nur eben nicht für teure Autos und unnötige Konsumgüter. Es liegt an einem selber, ob man sein Geld für kurzzeitige Pauschalreisen oder für die eigene Unabhängigkeit ausgibt.
Mittlerweile haben wir schon einige Projekte für unser Haus in der Werkstatt umgesetzt. Unter anderem haben wir uns einen Wohnzimmertisch und einen Computertisch gebaut. Alle Projekte aus unserer Werkstatt findest du auf unserem YouTube-Kanal in der Playlist "Werkstatt und Holzprojekte".
Aber nicht nur die Werkstatt ist Teil unseres neuen Lebens geworden, sondern auch unser Hund. Wenn du mehr über unsere Ridgeback-Hündin erfahren willst, klicke einfach auf den Button: